Besichtigung / Führung im Krematorium / Friedhof Liebenfels in Baden, am 19. Februar 2020

25.02.2020 - Allgemein

Hier ein ganz spezieller Beitrag unserer Landfrau, Verena Kirrmann!

Führung im Krematorium Baden am 19. Februar 2020

Etwa 2 bis 3 Kilogramm Asche bleiben von einem Menschen übrig nach der Kremation. Das ist die Antwort auf eine der vielen Fragen, die 16 Landfrauen und 2 Männer bekommen beim Besuch des Krematoriums Liebenfels. Herr Andreas Gerber, der dem Team Friedhöfe/Krematorium des Werkhofs Baden angehört, antwortet ruhig und sachlich auf unsere manchmal sehr direkten Fragen. Wir erfahren zum Beispiel, dass etwa 20’000 Franken pro Jahr, die das Krematorium durch Recycling von Goldkronen und Implantaten einnimmt, an die Benutzergemeinden verteilt werden. Oder dass Urnen ab und zu nicht abgeholt werden und sich dann die betroffene Gemeinde darum kümmern muss. Oder dass ein Sarg schon einmal ein ganzes Jahr im Tief-kühlraum stand, weil sich die Nachkommen nicht einig waren, ob die Ver-storbene kremiert werden dürfe. Sehr beeindruckend ist der Raum mit dem Verbrennungsofen, dessen Temperatur bei der Einäscherung bis zu 1’200 Grad beträgt. Wir schauen zu, wie ein Sarg auf Schienen aus dem Kühlraum in den Ofen geschoben wird. Der Verbrennungsprozess dauert etwa 60-90 Minuten. Wir steigen einen Stock tiefer und sehen die Asche des Vorgängers, die aktiv gekühlt wird, bevor sie in die Urne gelangt. Der elektrische Ofen ist den ganzen Tag in Betrieb und kühlt nur am Wochenende auf etwa 500 Grad ab. Die Anlage ist selbstverständlich computergesteuert und verfügt über moderne Rauch-filter. So direkt konfrontiert zu werden mit der Vergänglichkeit des Menschen ist hart, aber sicher besser zu ertragen, solange man noch bei guter Gesund-heit ist. Und vielleicht realisiert man nach einem solchen Besuch, wie schön und kostbar das Leben überhaupt ist.

Verena Kirrmann

Eingangstor zu Krematorium und Abdankungshalle im Friedhof Liebenfels in Baden
Friedhof Liebenfels in Baden

Tags: