Besichtigung der Klosterkirche Königsfelden am 10. Juni 2014

10.06.2014 - Allgemein

Neun Dättwiler Landfrauen trafen sich bei heissem Sommerwetter zur Fahrt nach Windisch, zur Besichtigung der Klosterkirche Königsfelden zum Thema Frauen im Kloster.

Das Kloster Königsfelden steht seit 700 Jahren an der Stelle, wo König Albrecht I. von seinem Neffen Johannes wegen eines Erbstreits ermordet wurde. Königinwitwe Elisabeth liess das Franziskaner- und Klarissen-Doppelkloster Königsfelden bauen. Ihre Tochter Agnes verhalf dem Gedenkort zu Einfluss und Ausstrahlung. Das habsburgische Doppelkloster Königsfelden wurde 1528 im Zuge der Reformation von den Bernern aufgelöst. Nach der Aufhebung wurde das Kloster Spital, heute ist Königfsfelden ein vielfältiger historisch-kultureller Kraftort. Im Chor der Kirche wurden weiterhin Gottesdienste gehalten, das Kirchenschiff allerdings als Lager gebraucht. Die Kirche wurde erstmals 1891 bis 1893 und später 1982 bis 1986 gründlich renoviert. Neben dem Sakralbau und den Glasmalereien ist von der ursprünglichen Kirchenausstattung nur wenig übrig geblieben. Über dem Scheitel des Chorbogens ist die einzige Wandmalerei überliefert. Im Langhaus erinnert ein schwarzmarmorener Kenotaph an die habsburgische Begräbnisstätte. An den Seitenwänden des Langhauses befindet sich eine Folge von mittelalterlich neuzeitlichen Grabmälern von habsburgischen Adelspersonen und bernischen Hofmeistern. Die Habsburger haben sich mit der Stiftung von Königsfelden nicht nur ein Kloster in Erinnerung an den Mord an König Albrecht geschaffen, sondern einen Memorialort, der die Bedeutung der aufstrebenden Dynastie im 14. Jahrhundert manifestiert.

Die Königsfelder Glasfenster sind ein Höhepunkt und herausragendes Werk in der europäischen Glasmalerei. Die Bildprogramme und Stiftungen in Chor und Kirchenschiff hatten dabei unterschiedliche Bedeutung und sind nicht alle zur gleichen Zeit entstanden. Die zwischen 1320 und 1360 entstandenen Fenster gehören zu den herausragendsten Werken der europäischen Glasmalerei im Spätmittelalter. Stifter der Chorfenster waren die Angehörigen des ermordeten Königs Albrecht I. Donatorenbilder ermöglichen die Eingrenzung der Entstehungszeit zwischen 1325 und 1330. Trotz grossen Einbussen auf der Südseite ist kein Fenster vollständig verloren und ein Bildprogramm von seltener Geschlossenheit erhalten geblieben.

Glasfenster Königsfelden

Nach der sehr intressanten und eindruckvollen Führung im Kloster Königsfelden genossen wir Landfrauen, zusammen bei einem Glas Wasser, den schönen Sommernachmittag im Schatten der riesigen, uralten Platane im Klosterbistro, bis wir dann gemeinsam wieder den Heimweg antraten.

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